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Bristol Myers Squibb in der Immunologie

Unsere Vision bei Bristol Myers Squibb ist es, das Leben von Patient:innen durch Forschung und Wissenschaft zu verbessern.

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Medizinische Information:
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Leben mit Psoriasis-Arthritis (PsA) –
Ernährung

Neben verschiedenen medikamentösen Therapien, die das Fortschreiten der Gelenkentzündung aufhalten und die Schmerzen lindern, sind Bewegung und Ernährung wichtige Faktoren, die einen Beitrag zur Linderung der Beschwerden liefern können.

Gesunde Ernährung bei Psoriasis-Arthritis

Bewusste Ernährung statt PsA-Diät

Bislang fehlen große, überzeugende Untersuchungen, die beweisen könnten, dass ein bestimmtes Ernährungsprogramm Psoriasis-Arthritis (PsA) vorbeugt, mildert oder gar heilt. Das mag manch Betroffener bedauern. Gleichzeitig spricht das gegen allzu strikte Ernährungsregeln, die die Auswahl an Lebensmittel stark einschränkt – und damit für viel Freude beim Essen und Trinken.
 

Übergewicht schmälert Behandlungserfolg

Weil der PsA immer eine Schuppenflechte oder auch eine Rheumatoide Arthritis vorausgeht, ist es durchaus sinnvoll, die dafür vorliegenden Ernährungshinweise zu beachten. Bei diesen beiden Vorläufererkrankungen haben Studien nachweisen können, dass Menschen mit Übergewicht weit häufiger darunter leiden.Helmick C.G. et al. Prevalence of psoriasis among adults in the U.S.: 2003-2006 and 2009-2010 National Health and Nutrition Examination Surveys Am J Prev Med. 2014 Jul;47(1):37–45. Xu B et al. Characteristics and risk factors of rheumatoid arthritis in the United States: an NHANES analysis PeerJ. 2017 Nov 24. Wer sein Gewicht in den Griff bekommt, bringt die besten Voraussetzungen mit, um seine PsA-Symptome durch Medikamente auf ein Minimum zu reduzieren: Die Schwellungen gehen zurück, die Haut schuppt kaum noch und die Schmerzen lassen nach. Wer hingegen fettleibig war (BMI ab 30), dessen Chancen nahmen um die Hälfte ab, die PsA-Beschwerden dank einer Behandlung stark zu drosseln.Eder L. et al. Obesity is associated with a lower probability of achieving sustained minimal disease activity state among patients with psoriatic arthritis Ann Rheum Dis. 2015 May;74(5):813–7. Es lohnt sich also, neben der ärztlichen Behandlung auch selbst etwas für seine Gesundheit zu tun. Ernährung nimmt hier eine entscheidende Rolle ein.

GUT ZU WISSEN

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Das Gewicht in Kilogramm zweimal hintereinander durch die Größe in Metern geteilt, ergibt den BMI. Das macht bei 70 Kilo und 1,72 Metern: 70 / 1,72 / 1,72 = 23,66.

Ein BMI von 19 bis 25 ist okay!

Ernährungstagebuch führen

Oft zeigt eine Schuppenflechte sehr deutlich an, welche Lebensmittel der Haut gut tun und welche nicht. Ein Tagebuch mit genauen Angaben der Mahlzeiten und der Hautreaktionen hilft dabei, Auslöser (Trigger) von Krankheitsschüben zu finden.

Ernährungsleitlinien

Die klassische Ernährungspyramide mit ihren sieben Stufen bildet die Basis einer gesunden Ernährung. Getränke befinden sich auf der ersten und damit wichtigsten Stufe. Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst bilden die zweite Stufe. Die dritte Stufe nehmen die Kohlenhydratquellen Getreide und Kartoffeln ein. Auf der vierten und bereits deutlich kleineren Stufe stehen die Milchprodukte. Darüber erst kommen Fisch, Fleisch und Eier. Als kleiner, zweitoberster Baustein der Pyramide finden sich Fette und Öl. Ganz oben schließt eine kleine Spitze die Pyramide ab. Sie steht für all die süßen und salzigen Snacks mit hohem Geschmackswert – doch leider ohne Gesundheitsnutzen. Sich bei der Lebensmittelauswahl an diese Pyramide zu halten, kommt auch Rheumatikern zugute.

Vollwert, Trennkost, vegetarisch, vegan oder basisch?

Unabhängig von offiziellen Empfehlungen folgen viele Menschen auch anderen Ernährungsgrundsätzen. Hier eine kurze Übersicht und Einschätzung speziell für Menschen mit Psoriasis-Arthritis.

Vollwerternährung

Bei der Vollwerternährung gilt es, die Lebensmittel so natürlich wie möglich zu belassen. Das volle Korn, rohe oder schonend gegarte Obst- und Gemüsesorten, vollfette Milchprodukte, nur hin und wieder mal Fleisch oder Fisch, dafür mehr Hülsenfrüchte und naturbelassene Fette und Öle stehen im Mittelpunkt der Ernährung. Die Produkte aus dem Bioanbau sollten möglichst aus der Region kommen. Beim Verzicht auf vorgefertigte Lebensmittel braucht es mehr Zeit in der Küche zum Schneiden, Reiben und Dünsten. Das fällt Rheumakranken, deren Gelenke schmerzen, oft schwer. Dann besser die strengen Vollwertregeln lockern und auch mal zur Tiefkühlkost greifen. Die Regel heißt ja auch: „So natürlich wie möglich“.

Vegetarisch

Vegetarier essen alles außer Fisch und Fleisch, während Veganer sämtliche Tierprodukte, also auch Milch und Milchprodukte, Eier, ja sogar Honig, vom Speiseplan streichen. Beim Verzicht auf Fleisch und Wurst sowie Fisch wird die darin enthaltene entzündungsfördernde Arachidonsäure verbannt und die Entzündungen können nachlassen. Doch fette Fischsorten liefern auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. Vegetarier sollten als Ausgleich viel Walnuss- und Leinöl mit reichlich Omega-3-Fettsäuren verwenden. Übrigens: Eine vegetarische Kost, bei der Fisch nicht verboten ist, gilt als die gesündeste Ernährungsform.

Vegan

Schwieriger haben es Veganer. Bei ihrer total tierfreien Kost kommen einige Vitamine und Mineralstoffe zu kurz. So bilden Pflanzen kein Vitamin B12. Auch Kalzium zum Knochenaufbau bekommen wir vornehmlich über Milchprodukte. Ohne einen entsprechenden Ausgleich über Nahrungsergänzungsmittel ist die vegane Ernährung keine gute Wahl.

Basische Kost

Beim Verdauen, Aufspalten und Umsetzen der Lebensmittel bilden sich im Körper Säuren und Basen. Eine basische Kost empfiehlt eine Ernährung, die vorwiegend aus Basenbildnern wie Gemüse und Obst besteht, damit der Körper nicht „übersäuert“. Fleisch, Wurst und Fisch gibt es als Säurebildner eher selten. Die Schulmedizin bezweifelt, dass solch ein Basenüberschuss in der Ernährung notwendig ist. Der Körper kann Säuren mit dem Urin ausscheiden und über die Atemluft entsorgen. Das Kohlendioxid, das wir ausatmen, stammt zum Beispiel aus körpereigener Kohlensäure, die dabei abgebaut wird. Zwar rät auch die Schulmedizin zu weniger Fleisch und mehr Gemüse und Obst, aber aus anderen Gründen. Nicht einverstanden ist sie damit, dass bei der basischen Kost Säurebildner wie Milchprodukte, Getreide, Hülsenfrüchte und vor allem Fisch zu kurz kommen. Sie liefern sehr wichtige Mineralstoffe und Fettsäuren – gerade für Rheumakranke!


Wissenswertes!

Die bei PsA öfters empfohlene Pagano-Diät ist eine Form der basischen Kost, verzichtet aber ohne wissenschaftlichen Grund auf gesunde Nachtschattengewächse wie Tomaten oder Kartoffeln.

Trennkost

Die Theorie der Trennkost geht davon aus, dass der Körper bei zu viel Eiweiß übersäuert und dass der Körper Eiweiß und Kohlenhydrate nicht gleichzeitig verdauen kann. Dr. Hay, Erfinder der Trennkost, konnte vor mehr als 100 Jahren nicht wissen, dass die verschiedenen Abschnitte des Verdauungskanals dazu durchaus in der Lage sind. Es gibt also keinen Grund, in einer Mahlzeit Kohlenhydratquellen wie Kartoffeln oder Nudeln strikt von Eiweißquellen wie Fisch, Quark oder Hülsenfrüchten zu trennen.

Durchhalten!

Ernährungsgewohnheiten zu ändern fällt nicht leicht. Versuchen Sie nicht, sofort alles zu ändern. Und geben Sie nicht sofort auf, wenn Sie hin und wieder in Ihre alten Ernährungsmuster zurückfallen.

Dickmacher: Kohlenhydrate und Fette

Fette liefern doppelt so viele Kalorien wie die gleiche Menge an Kohlenhydraten oder Eiweiß. Zudem liegt unser Fettkonsum im Schnitt weit über den Empfehlungen. Gründe genug, warum unser Fettkonsum lange als Hauptursache für das immer mehr steigende Übergewicht galt. Heute werden aber auch Kohlenhydrate dafür verantwortlich gemacht, dass mittlerweile mehr als die Hälfte der Deutschen zu viele Pfunde auf die Waage bringt.

Die Insulinfalle

Damit der Körper Kohlenhydrate verstoffwechseln kann, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der aus den Kohlenhydraten erzeugte Blutzucker in die Körperzellen gelangt. Doch Insulin gibt gleichzeitig den Fettzellen das Signal, weniger Fette als Energiestoffe bereitzustellen. So bleibt das Fett an Hüfte, Po oder Taille – und das Gewicht oben.

Erst nachts, wenn wir nichts mehr essen, sinkt der Insulinpegel im Blut ab. Dann kann der Körper die Fettzellen als Haupt-Energiequelle nutzen, und die Fettpolster schmelzen. Wer aber kurz vor der Nachtruhe Kohlenhydrate zum Beispiel in Form von Brot, Nudeln, Reis, Schokolade oder Kartoffeln zu sich nimmt, treibt damit den Insulinwert nochmals hoch und gleichzeitig die Fettverbrennung in den Keller. So kommt es in der Nacht erst spät zu einem Fettabbau. Deshalb sind Kohlenhydrate am Abend ungünstig für alle, die einige Kilos verlieren möchten, um beispielsweise entzündete Gelenke zu entlasten.

Glykämische Last  

Die glykämische Last (GL) gibt an, wie stark der Blutzucker steigt, nachdem eine bestimmte Menge eines Lebensmittels gegessen wurde. Bei einem schnellen Blutzuckeranstieg schüttet der Körper viel Insulin aus, was das Abnehmen erschwert. Günstig für den Abnehmerfolg sind Kohlenhydrate mit geringer glykämischer Last. Dazu gehören Hülsenfrüchte. Eine mittlere glykämische Last haben viele Obstsorten, allerdings nur bei Portionsgrößen von 100 bis 150 Gramm. Die Banane macht beim Obst eine Ausnahme. Sie hat genau wie Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln und natürlich auch Zucker eine hohe glykämische Last. All das ist abends nicht zu empfehlen, wenn die Pfunde purzeln sollen.

Regeln fürs Abnehmen

Wer abnehmen will, bevorzugt daher abends Lebensmittel mit wenig Kohlenhydraten sowie Lebensmittel, deren Kohlenhydrate langsam ins Blut gehen. Gut wären beispielsweise Salate mit viel Gemüse und Hülsenfrüchten als Sattmacher. Wer abends keinen Salat verträgt, kann sich auch schnell eine Gemüsesuppe heiß machen. Sie liegt nicht lange im Magen und lässt sich zudem noch gut vorbereiten. Ungünstig sind Fruchtsäfte, weil sie sofort vom Magen weitergegeben werden und ihr Zucker auf schnellstem Wege vom Darm ins Blut transportiert wird. Nur wer abnehmen möchte, sollte sich abends kohlenhydratbewusst ernähren. Der bewusste Verzicht auf Kohlenhydrate aus Brot, Nudeln oder Kartoffeln hat ansonsten keine nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteile. Ganz im Gegenteil: Kohlenhydrate so weit wie möglich aus seiner Ernährung zu verbannen, kann zu einem Nährstoffmangel führen. Außerdem benötigen besonders unsere Nerven Kohlenhydrate als Energiequelle.


Tipp

Wer gerne zwischendurch Süßes nascht, sollte seinen Süßhunger besser während der Hauptmahlzeiten, zum Beispiel mit einem Dessert, stillen.

Vitamine und Mineralstoffe

Von den 13 Vitaminen und den zahlreichen Mineralstoffen und Spurenelementen finden sich in der unten stehenden Auflistung nur solche, die gerade bei einer Psoriasis-Arthritis besonders wichtig – und dennoch oft nur unzureichend vorhanden sind:

Beta-Carotin

Findet sich in sehr farbenfrohen Gemüse- und Obstsorten wie Karotten, Aprikosen, Paprika, Feldsalat, Melone und Brokkoli. Da Männer im Schnitt nur halb so viel Gemüse essen wie Frauen, sind sie häufiger von einem Mangel betroffen.

Vitamin D

Können wir mit Hilfe der Sonne selbst bilden. Allerdings reicht im Winter die Sonneneinstrahlung nicht aus. Gute Lieferanten wie Seefische oder einige Pilze essen wir zu selten, so dass die Versorgung knapp wird. Da Vitamin D beim Aufbau der Knochen hilft, fragen Sie bei Rheuma unbedingt den Arzt, ob Vitamin-D-Präparate für Sie notwendig sind.

Folsäure

Zählt zu den besonders empfindlichen Vitaminen. Nur reichlich Rohkost beispielsweise mit grünen Salaten, Nüssen, Fenchel, Erdbeeren, Weintrauben oder Orangen verhindert einen Mangel, der bei Rheumatikern häufiger vorkommt.

Vitamin C

Liefert die Ernährung meist ausreichend, beispielsweise mit Kiwis, Kohlgemüse, Paprika, Erdbeeren oder Zitrusfrüchten. Allerdings brauchen Raucher 50 % mehr Vitamin C. Hier kann schnell ein Defizit auftreten – ein Grund mehr, das Rauchen aufzugeben!

Kalzium

Stärkt mit Hilfe von Vitamin D die Knochen. Es findet sich vor allem in Milchprodukten und in kalziumreichem Mineralwasser (mehr als 150 mg Kalzium / Liter). Bei einer Milcheiweißallergie können Sie auf Soja-, Mandel- oder Reismilch ausweichen, der Kalzium zugegeben wurde.

Selen

Gehört zu den Spurenelementen, von denen wir täglich nur wenige Mikrogramm brauchen. Doch selbst bei diesem geringen Bedarf kommt es zu Engpässen. Weil Selen das Zentrum eines Stoffwechselentgifters namens Glutathion bildet, der Entzündungen lindern kann, sollte es gerade bei einer Psoriasis-Arthritis nicht fehlen. Gute Selenversorger sind einige Fische wie Kabeljau oder Thunfisch. Auch Garnelen, Paranüsse und Steinpilze liefern erwähnenswerte Mengen.

Antioxidantien

Auch Pflanzen müssen sich gegen Sonnenlicht, Bakterien, Pilze und andere Gefahren schützen. Sie bauen dafür ein Heer von Antioxidantien auf, die ähnlich einem Rostschutzmittel in Zellen und Geweben entzündliche Abbauprozesse verlangsamen. Diese Stoffe helfen auch bei entzündlichen Rheumabeschwerden. Die Vitamine A, C und E sowie einige Mineralstoffe zählen zu den Antioxidantien. Doch auch der rote Farbstoff der Tomate (Lycopen), die Gerbsäuren in Beeren (Tannine), der Duft von Oregano (spezielle Phenolverbindungen) und Abertausende anderer Pflanzenstoffe besitzen antioxidative Gesundheitswirkungen.

Das antioxidative Potential von Lebensmitteln lässt sich im Labor messen und wird als ORAC-Wert angegeben. ORAC ist eine Abkürzung für Oxygen Radical Absorbance Capacity und bedeutet frei übersetzt: Fähigkeit eines Lebensmittels, oxidative Prozesse aufzuhalten. Ganz oben auf der Liste der Lebensmittel mit den höchsten ORAC-Werten finden sich Beeren wie Holunder, Cranberries, schwarze Johannisbeeren und Himbeeren. Auch Granatäpfel, Pflaumen, Walnüsse, Haselnüsse, Pinienkerne oder Kräuter wie Salbei, Thymian oder Majoran zeigen eine hohe antioxidative Wirkung.

Mit allen Sinnen durch den Supermarkt

Nutzen Sie die Vitaminlieferanten unserer Natur und kaufen Sie am besten Ihr Gemüse und Obst mit allen Sinnen ein. Die meisten Farb- und Aromastoffe in den Pflanzen wirken antioxidativ. Je bunter und aromatischer Sie essen, desto gesünder!

12 Tipps für eine gesunde Ernährung bei PsA

Auch kleine Schritte führen zum Erfolg. Lesen Sie sich die zwölf Empfehlungen durch und suchen Sie sich diejenigen Tipps aus, die Sie ohnehin oder fast schon erfüllen. Fragen Sie sich dann, welchen Tipp Sie in den nächsten Monaten noch besser umsetzen können oder welchen Sie als nächstes konsequent umsetzen. Versuchen Sie, nach und nach die Empfehlungen zu verwirklichen. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie nicht gleich alle Tipps konsequent beherzigen können. Versuchen Sie im Laufe der Zeit, Ihre Ernährung schrittweise den Empfehlungen anzupassen.

1. Seltener Fleisch und Wurst – da gibt’s doch was Besseres!

Essen Sie nur zweimal die Woche Fleisch oder Wurst und bevorzugen Sie die fettärmeren Sorten. Bitte tauschen Sie die Wurst gegen Schinken aus. An den übrigen Tagen häufiger Fisch den Vorzug geben und Kräuterquark oder Tomatenscheiben aufs Brot legen.

Dass wir im Schnitt zu viel Fleisch und Wurst essen, bemängeln Ernährungswissenschaftler schon lange. Sie warnen vor gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Purinen im Fleisch. Auch steigern Currywurst, Kotelett und Kassler das Krebsrisiko. Für Menschen mit einer entzündlichen Rheumaerkrankung spricht noch ein anderer Inhaltsstoff gegen den übermäßigen Fleischgenuss: die nur in tierischen Lebensmitteln enthaltene Arachidonsäure.

Arachidonsäure zählt zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, genauer gesagt zur Gruppe der Omega-6-Fettsäuren. Sie fördert – ganz im Gegensatz zu den Omega-3-Fettsäuren – das Entzündungsgeschehen. Diese Brandbeschleuniger der Psoriasis-Arthritis sollten kaum noch auf den Tisch kommen. Meiden Sie also fettreiche Wurst und Fleischprodukte. Da auch Eier viel Arachidonsäure enthalten, sollten sie nur maximal zwei pro Woche essen – inklusive der Eier zum Backen und Kochen! Hingegen ist fetter Fisch trotz seiner Arachidonsäure nur zu empfehlen, denn Hering, Lachs, Makrele und Thunfisch glänzen durch ihren hohen Gehalt an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren.


Fleisch: es geht auch ohne

Empfohlen werden maximal zwei Fleisch- oder Wurstportionen pro Woche und bei Rheuma am besten noch weniger. Fleisch enthält zwar hochwertiges Eiweiß und eine beachtenswerte Portion an Eisen. Aber dank Milch, Quark, Kartoffeln, aber auch Soja, Erbsen und anderen Hülsenfrüchten sind wir glänzend mit Eiweiß versorgt. Und Eisen für die Blutbildung und zur Kräftigung der Abwehr findet sich beispielsweise auch in Hirse, Buchweizen und Linsen. Damit der Körper das Eisen aus pflanzlichen Quellen optimal verwerten kann, hilft Vitamin C. Essen Sie beispielsweise einen Paprikasalat als Vorspeise oder eine Kiwi zum Nachtisch. Alternativen zu Fleisch sind schnell gefunden.

Wer auf den Geschmack nicht verzichten will, kann beispielsweise Räuchertofu in Würfel schneiden und anbraten – es schmeckt wie Speck. Auch Seitan, hergestellt aus Weizenkleber, kommt dank seiner Marinade dem Aroma von Fleisch sehr nahe. Statt Wurst und Aufschnitt bieten sich außerdem geräucherte Fischprodukte insbesondere von fetten Fischen als hervorragende Alternativen an. Der fettreiche Fisch liefert die begehrten und bei Rheuma so dringend benötigten entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. Oder Sie werden beim Brotbelag zum Vegetarier mit Tomaten-, Gurken- oder Radieschenscheiben. Gut schmeckt auch ein selbstgemachter Kräuterquark auf einer herzhaften Brotscheibe. Wer mal was Neues ausprobieren möchte, kauft sich vegetarische Brotaufstriche, oder macht sie gleich selbst. Mit einem Mixer oder in der Küchenmaschine sind Kräuter-Nuss-Cremes, Linsenaufstriche und streichfähige Gemüsepasten schnell gemacht.


Magerer Schinken statt fette Wurstwaren

Wem das zu aufwendig ist oder wer nicht ganz auf den Fleischgenuss verzichten will, tauscht zumindest fette Wurstwaren gegen mageren Schinken aus. Bereits dieser einfache Brotbelagwechsel bewirkt bei entzündlichem Rheuma einen großen Gesundheitsvorteil: Schinken belastet den Körper mit weit weniger Fett als herkömmliche Wurst und der übliche Aufschnitt – und damit erspart er dem Körper auch so manches Milligramm der entzündungsfördernden Arachidon-Fettsäure.

2. Das Wichtigste am Essen ist das Trinken

Achten Sie auf 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag. Bitte trinken Sie Wasser, Kräutertee, klare Brühe sowie in Maßen Kaffee und Schwarztee. Stellen Sie sich ein Glas und eine Wasserflasche in Reichweite an den Arbeitsplatz, auf den Esstisch oder neben das Bett.

Wir alle sollten pro Tag mindestens 1,5 Liter trinken – und das gilt bei entzündlichem Rheuma ganz besonders. Denn nur wer genug trinkt, hat keine Probleme, alle Stoffwechselreste auszuscheiden, die möglicherweise den Körper belasten. Genügend Flüssigkeit lässt auch das Blut besser fließen, so dass die durch Entzündungen ausgelösten Blockaden in den feinsten Blutgefäßen leichter weggespült werden. Zu diesem Minimum von 1,5 Liter Flüssigkeit darf neben Wasser und Kräutertee durchaus auch eine klare Brühe oder schwarzer Tee und Kaffee in begrenzten Mengen (bis zu vier Tassen pro Tag) gerechnet werden. Zwar regt das Koffein in Kaffee und Tee die Nieren an, mehr Flüssigkeit auszuscheiden, doch heute weiß man, dass die Nieren sich auf das Koffein sehr schnell einstellen, so dass auch Tee oder Kaffee dazu beitragen, den Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Zu empfehlen sind allerdings Flüssigkeiten, die kaum oder keine Kalorien liefern. Bei 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag würden Cola, Limonade, Bier (auch alkoholfreies!), Fruchtsaft, ja selbst Buttermilch den Körper mit 400 bis 750 kcal überfluten. Damit den Durst zu löschen, führt zu Gewichtsproblemen.


Gut zu wissen

Wer Durst verspürt, hat bereits ein Wasserdefizit. Besser noch vor dem Durst regelmäßig über den Tag verteilt trinken.


Bier und Wein sind Wasserdiebe

Alkohol führt dazu, dass der Körper mehr Wasser und mit ihm auch mehr Mineralstoffe ausscheidet. Damit ist jedes Gramm Alkohol ein echter Wasserräuber. Die Tabelle zeigt, wie viel Alkohol in den üblichen Portionen an alkoholischen Getränken etwa enthalten ist.

Tipps zum Trinken bei PsA

3. Nicht rauchen – den Körper entgiften!

Beim Rauchen wird der Körper mit zellzerstörenden freien Radikalen überflutet. Die freien Radikale werden vom Körper mit wertvollen antientzündlichen Vitaminen bekämpft, die dem Körper dann fehlen, um rheumatischen Entzündungen zu begegnen.

Rauchen ist ein Vitamin-C-Dieb: Mittlerweile weiß man, dass der Bedarf an dem Radikalfänger Vitamin C bei Rauchern um immerhin 50 % höher liegt. und Damit ist die Nichtraucher-Empfehlung bei entzündlichem Rheuma auch ein Ernährungstipp. Denn niemand kann sagen, welche lebenswichtigen Nährstoffe uns neben dem Vitamin C durch den Zigarettenkonsum gestohlen werden. Und ob sich der Nährstoff-Diebstahl auch bei bester Ernährung so schnell ausgleichen lässt, dass die entzündet Gelenke durch die Flut der freien Radikale nicht weiter geschädigt werden, darf bezweifelt werden.


Rauchstopp, um die Symptome der Psoriasis-Arthritis zu mindern

Damit bei Rheumapatienten die Medikamente optimal wirken, sollten sie nicht rauchen. Nikotin behindert die Wirkung mancher Arzneimittel. Zudem zeigt sich, dass Rauchen das Fortschreiten der rheumatisch-entzündlichen Erkrankung beschleunigt. Die Beschwerden nehmen schneller zu und verstärken sich.Hojgaard P, et al. Association between tobacco smoking and response to tumor necrosis factor alpha inhibitor treatment in psoriatic arthritis: results from the DANBIO registry Ann Rheum Dis 2015 Dec;74(12): 2130–2136.

4. Einfacher Ölwechsel in der Küche

Bei Rheuma helfen auch die richtigen Speiseöle. Bevorzugen Sie für Salate und Dips Walnuss- und Leinöl mit ihren vielen entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. Zum Braten und Dünsten empfehlen sich Olivenöl und Rapsöl. Dank ihrer einfach ungesättigten Fettsäuren vertragen diese Öle auch höhere Temperaturen.

 

Gerade bei Fetten und Ölen lohnt es, die schlechten von den guten zu unterscheiden. Weil gesättigte Fettsäuren aus Butter, Schmalz, Kokos- oder Palmkernfetten zu Ablagerungen an den Blutgefäßen beitragen, sollten sie gegen Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren ausgetauscht werden.

 

In die Pfanne oder den Topf geben Sie besser Raps-, Oliven- oder das aus der Asiaküche bekannte Erdnussöl. Alle drei vertragen höhere Temperaturen bis ca. 180 Grad, weil sie überwiegend aus einfach ungesättigten Fettsäuren bestehen, denen auch hitzige Bratsituationen nicht viel ausmachen.

 

Ganz anders die übrigen Pflanzenöle mit hauptsächlich mehrfach ungesättigten Fettsäuren: Sie gehören in die kalte Küche, wo sie Dressings, Aufstrichen und Dips Geschmack geben. Unter diesen Ölen mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollten Rheumatiker diejenigen mit vielen Omega-3-Fettsäuren bevorzugen, weil der Körper aus ihnen entzündungshemmende Substanzen aufbaut. Wechseln Sie also Distel-, Maiskeim- oder Sonnenblumenöl gegen Walnuss- oder Leinöl aus. Nur diese beiden Rohkostöle bieten einen besonders hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Das Walnussöl passt in fast jeden Salat, während das sehr geschmacksintensive, manchmal bittere Leinöl sich im Quarkdip zu Pellkartoffeln oder mit Tomatenmark in der Cocktailsauce gut macht.


Nüsse und Samen

 

Genau wie bei den Ölen, so gilt auch bei Nüssen und Samen, dass solche mit einem hohen Omega-3-Fettsäure-Anteil zu bevorzugen sind. Unter den Nüssen zählen daher die aromareichen Walnüsse zu den Besten. Und in der Gruppe der Samen und Kerne stehen Leinsamen ganz oben im Gesundheitsranking. Diese sollten in keiner Müslimischung fehlen oder auch häufiger über einen Salat oder eine Suppe gestreut werden. Allerdings immer zuvor frisch schroten. Nur so kommt der Körper an die heilsamen Fettsäuren heran. Ganzer Leinsamen quillt nur auf, regt die Darmtätigkeit an, wird aber auch so wieder ausgeschieden.


Tipp

 

Sollten Sie auf den Buttergeschmack nicht verzichten wollen, braten und kochen Sie mit Rapsöl und geben erst kurz vor dem Servieren noch ein Flöckchen Butter über die Speisen.

5. Bei Milch, Quark & Co. darf es fettarm sein

Steigen Sie um auf fettarme Milchprodukte. Diese liefern weniger Fett und Kalorien, enthalten aber noch alle für Milchprodukte wesentlichen Vitamine und vor allem viel Kalzium für die Knochen. Sie sollten nur bei einer Allergie auf Milchprodukte verzichten.

In Deutschland können gut 80 % der Menschen Milch und Milchprodukte gut vertragen. Ihr Darm produziert genügend Enzyme, um den Milchzucker (Laktose) zu verdauen. So können die meisten Menschen die nährstoffreichen Milchprodukte problemlos genießen. Gut so, denn diese liefern das Stoffwechselvitamin B2 und stärken mit reichlich Kalzium die Knochen. Vitamin D hilft dabei, das Kalzium optimal zu nutzen. Wir können Vitamin D dank des Sonnenlichts selbst herstellen oder mit reichlich fettem Seefisch aufnehmen.


Fettauge sei wachsam

Menschen mit entzündlichem Rheuma oder Gewichtsproblemen sollten den Fettgehalt ihrer Milchprodukte im Auge behalten. Weil die meisten Aromastoffe fettlöslich sind, steigt mit dem Fettgehalt des Käses sein Geschmack – aber gleichzeitig auch das Übergewichtsrisiko. Zudem liefern diese tierischen Fette den Entzündungsstoff Arachidonsäure, der entzündliches Rheuma verstärkt. Daher besser auf fettärmere Milch und Milchprodukte umsteigen.


Fettarm, aber nährstoffreich

Fehlt den mageren Milchprodukten ein Großteil ihres Fettes, schwinden auch die fettlöslichen Vitamine wie Vitamin D, E oder Beta-Carotin. Doch hiervon hat die Milch ohnehin wenig zu bieten. Der Verlust ist entsprechend gering. Anders beim Kalzium für die Knochen und dem Vitamin B2 für den Stoffwechsel. Weil sich diese Nährstoffe in Wasser und nicht im Fett lösen, bleiben sie erhalten, auch wenn das Fett als Sahne oder Rahm von der Milch abgeschöpft wird.


Milchprodukte mit weniger Fett müssen nicht mager schmecken

Gehen Sie mal auf Entdeckungsreise an der gut gefüllten Käsetheke Ihres Supermarktes. Sie werden erstaunt sein, wie viele Käsesorten auch mit 30 % Fett in der Trockenmasse (F. i. Tr.) schmecken können. Beim Quark fehlt der mageren Version, mit nicht mal 0,5 % Fett, die Cremigkeit. Doch etwas sprudelndes Mineralwasser, das Sie kurz unterrühren, verleiht dem Magerquark schnell und kalorienfrei seinen sahnigen Schmelz.

Statt Sahne oder Crème fraîche zum Andicken und Abrunden von Saucen und Suppen tut es auch ein sehr magerer Frischkäse mit 5 % Fett oder besser noch weniger. Damit sich das darin enthaltene Wasser nicht absetzt, geben die Hersteller in den Frischkäse natürliche Bindemittel wie Johannisbrotkernmehl oder das aus Algen gewonnene Carrageen hinein. Damit dicken auch Saucen oder Suppen hervorragend an. Einfach je nach gewünschter Konsistenz 50 bis 200 Gramm mageren Frischkäse in einen halben Liter Flüssigkeit geben, mit einem Schneebesen aufschlagen und dabei aufkochen – schon zieht die Flüssigkeit an und das Cremesüppchen oder die Sauce ist perfekt.


Mythos Milch als Rheumaauslöser

Oft wird bei Rheuma vor Milch gewarnt, weil sie in Einzelfällen Allergien auslösen kann und Unverträglichkeiten auftreten, die eine rheumatische Entzündung verschlimmern kann. Genaue Studien über die Wirkung von Milch auf PsA fehlen jedoch. Die Experten raten von Milch nicht ab, warnen aber vor den reichlich vorhandenen gesättigten Fettsäuren in vollfetter Milch und Milchprodukten.


Hinweis

Seien Sie wachsam bei der Auswahl Ihrer Light-Produkte, denn Light ist nicht gleich kalorienarm. Fruchtjoghurts oder Milchshakes aus Magermilch enthalten oft reichlich Zucker, um ihnen mehr Geschmack zu geben. Dadurch liefern sie auch mit wenig Fett reichlich Kalorien.

6. Zucker und Salz mit Bedacht verwenden

Kalorienbomben bei PsA

Drosseln Sie Ihren Hunger auf Süßes schrittweise und meiden Sie neben Zucker auch Süßmittel. Durch den Einsatz von Süßmitteln gewöhnt sich der Gaumen erst recht an den süßen Geschmack. Ähnlich verhält es sich beim Salz, das bei vielen den Blutdruck hochtreibt; also besser mit reichlich Kräutern würzen und Salz immer mehr reduzieren.

Zucker und Salz sind aus keiner Küche wegzudenken, denn süß und salzig spürt die Zunge sofort. Dafür hat sie Tausende von spezifischen Geschmacksknospen. Doch leider umschmeicheln wir den Gaumen viel zu sehr damit. Wir lassen uns doppelt so viel Zucker schmecken wie offiziell empfohlen. Und beim Salz überschreiten immerhin 75 % der Männer und fast 70 % der Frauen die empfohlene Menge von 6 Gramm am Tag.


Achtung: Kalorienbombe

Zucker liefert dem Körper nichts außer Kalorien. Zwar raubt er keine Vitamine und greift auch nicht die Knochen an – diese alten Verdächtigungen sind längst widerlegt – doch er trägt neben dem Fett die Hauptschuld am Übergewicht. Warum uns Zucker so gut schmeckt, ist leicht zu erklären: Seit dem ersten Schluck süßer Muttermilch verbinden wir mit Süßem oft ein Gefühl der Geborgenheit. Werden Kinder beispielsweise in Form von Schokolade, Eis oder Keksen belohnt, verstärkt sich dieser psychologische Effekt, so dass in späteren Jahren bei Frust und Langeweile Süßigkeiten zu beliebten Tröstern werden und sich langsam Kummerspeck aufbaut. Dabei ist Süßes nicht verboten. Früchte schmecken süß und sind nur zu empfehlen, denn sie liefern wertvolle Vitamine und Mineralien.

Achten Sie beim Einkauf auf die Zuckerwerte, die auf den meisten Lebensmitteln angegeben werden. Um von allzu viel Zucker wegzukommen und somit Kalorien zu sparen, werden künstliche Süßstoffe und mittlerweile auch der natürliche Süßstoff Stevia empfohlen. Zum Süßen reichen geringste Mengen, die fast keine Kalorien liefern. Für alle Süßstoffe gelten Grenzwerte, um eine Gesundheitsgefahr auszuschließen, insbesondere für Kinder, die täglich in größerem Umfang mit Süßstoffen gesüßte Limonaden trinken. Trotzdem gilt: besser keine Süßstoffe. Denn schnell wächst die Gefahr, dass deren starke Süße das Geschmacksempfinden verändert. Dann schmeckt vitaminreiches Obst nicht süß genug und wird durch Schokoriegel oder gezuckerten Joghurt ersetzt.


Gesundheit nicht versalzen

Ein Viertel der Bevölkerung leidet unter Bluthochdruck und besitzt ein deutlich höheres Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt. Etwa die Hälfte davon – also in Deutschland rund 10 Millionen Menschen – könnten den Blutdruck senken durch konsequent weniger Salz im Essen. Auch den Übrigen schadet ein sparsamerer Umgang mit den weißen Würzkristallen in aller Regel nicht. Menschen mit Psoriasis-Arthritis (PsA) können ganz besonders davon profitieren. Studien zeigen, dass die Gefahr eines Bluthochdrucks bei ihnen um mindestens zwei Drittel höher liegt, als im Durchschnitt.Husted J.A. et al. Cardiovascular and other comorbidities in patients with psoriatic arthritis: a comparison with patients with psoriasis Arthritis Care Res (Hoboken). 2011 Dec;63(12):1729-35.


Würzige Kräuter und Gewürze statt Salz

Sich salzarm zu ernähren, ist schwer, weil viele Fertiglebensmittel wie Brot, Käse, Wurst oder auch Pizza und Nudelgerichte sehr viel Salz enthalten. Erster Schritt kann sein, den Zusatz von Salz möglichst zu meiden. Besser mit reichlich Kräutern würzen und dann nur bei Bedarf noch wenig nachsalzen. Versuchen Sie sich langsam an eine salzärmere Ernährung zu gewöhnen, indem Sie zum Würzen deutlich mehr Kräuter verwenden.

Würzen bei PsA

7. Mit Obst und Gemüse Abnehmen

Empfehlenswert sind fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Denn Obst und Gemüse enthalten fast kein Fett, dafür viele Vitamine und Mineralstoffe. Das ist die beste Methode, um gesund und lecker abzunehmen, und Sie entlasten Ihre beanspruchten Gelenke.

„5 am Tag“ heißt eine international anerkannte Ernährungsleitlinie zur gesunden Ernährung. Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich halten Herz und Kreislauf fit und senken das Risiko von Infarkten und Schlaganfällen. Auch Rheumakranke profitieren von der einfachen Regel, denn mit mehr Obst und Gemüse erreicht man auf bestem Wege sein Normalgewicht und sorgt für reichlich antientzündliche Radikalfänger im Essen.

Fünf Portionen sind das Ziel und bereits drei Portionen schützen nachweislich Ihre Gesundheit. Obendrein wird der Hunger nach fetten Lebensmitteln reduziert, sodass sich der Abnehmerfolg von ganz allein einstellt. Eine Portion bedeutet in etwa das, was Sie mit einer Hand greifen können bzw. was in eine Hand passt: Ein großer Apfel, ein kleiner Kohlrabi oder ein großer Romanasalat sind bereits eine Portion – bei kleinen Händen entsprechend weniger! Obst und Gemüse liefern mit wenigen Ausnahmen wie Oliven oder Avocados so gut wie kein Fett. Und die Kohlenhydrate aus den allermeisten Früchten gehen langsamer ins Blut als die Kohlenhydrate aus der gleichen Menge Nudeln, Reis oder Kartoffeln. Gut für die schlanke Linie, weil die Bauchspeicheldrüse weniger Insulin produzieren muss und somit den Fettabbau nicht bremst.


Hinweis

Optimal sind 3x Gemüse plus 2x Obst pro Tag. Einmal darf es auch ein Saft sein. Mit Obstmüsli, drei Tomaten und einem Gemüsesaft kommen schon zum Frühstück drei Portionen zusammen.Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE. 2013, Merkblatt Art.-Nr. 122402, 9. Auflage.


Rheuma vorbeugen

Leider fehlen große wissenschaftliche Studien bei PsA, doch Testreihen bei Menschen mit Rheumatoider Arthritis und auch bei Psoriasis zeigen auf, dass viel Gemüse und Obst hilfreich sind.Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE. 2013, Merkblatt Art.-Nr. 122402, 9. Auflage. Selbst wer bereits unter entzündlichem Gelenkrheuma litt, konnte mit einem geringen Anstieg seines Obst- und Gemüsekonsums von drei auf knapp vier Portionen die Symptome deutlich lindern. Deshalb besser die Scheibe Käse auf dem Brot gegen Tomatenscheiben austauschen und die Spaghetti statt mit fetter Bolognese demnächst mit einer eingekochten, würzigen Tomatensoße genießen.


Obst und Gemüse: Mal roh und mal gekocht

Gerade am Abend liegen Salat und auch Obst bei vielen oft allzu schwer im Magen. Wer Rohkost nicht verträgt, sollte Karotten oder Chinakohl kurz kochen und Früchte als Kompott genießen. Zwar geht ein Teil der hitzeempfindlichen Vitamine dabei verloren, andererseits kommt der Körper zum Beispiel bei Karotten und Tomaten erst dann in den vollen Genuss der wichtigen antientzündlichen Carotinoide, wenn das Gemüse erhitzt wurde. Greifen Sie auch gern einmal zu Gemüsesuppen: diese sind leichter zu verdauen als Rohkost und eignen sich somit ideal als Abendessen.


Fasten – schnelle Hilfe ohne Lerneffekt

Die schnellsten Abnehmerfolge liefert das Fasten. Mit Brühe, Kräutertee, viel Wasser und bei Bedarf auch etwas Buttermilch purzeln die Pfunde. Zudem steigert der Körper den Cortisonspiegel. Davon profitieren Patienten mit entzündlichem Rheuma, weil die Schmerzen nachlassen und die Gelenke beweglicher werden. Weil eine Psoriasis-Arthritis den Körper belastet, sollten Fastenkuren nur bei übergewichtigen Patienten und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Ein weiterer Nachteil: Beim Fasten wird nicht gekocht und nicht gegessen. So lernt niemand, wie er sich nach dem Fasten besser und gesünder ernähren kann.

8. Bei Nahrungsmittelunverträglichkeit aufs Etikett achten

Ein Ernährungsprotokoll kann dabei helfen, um zu erfahren, ob bestimmte Lebensmittel die Beschwerden verstärken. In seltenen Fällen sind auch Allergien und Unverträglichkeiten eine Begleiterscheinung von rheumatischen Entzündungen. Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit hilft die genaue Kontrolle der Lebensmittelinhaltsstoffe.

Bei entzündlichem Rheuma reagiert der Körper häufiger auf einzelne Lebensmittel und Lebensmittelsubstanzen mit Unverträglichkeiten. Unverträglichkeiten oder sogenannte Trigger-Lebensmittel lösen einen Schub aus. Um nicht noch zusätzlich von roten Flecken, Pusteln, brennenden Schleimhäuten oder Reizhusten geplagt zu werden, sollte jeder Rheumatiker bei solchen oder ähnlichen Symptomen abklären, ob bestimmte Lebensmittel dafür verantwortlich sind.


Ernährungsprotokoll ermittelt Unverträglichkeiten

Unverträglichkeiten und Trigger-Lebensmittel aufzudecken, kostet etwas Zeit. Der Betroffene schreibt im Ernährungsprotokoll penibel auf, was er genau gegessen hat. In einer anderen Spalte werden eventuelle Beschwerden notiert. Wenn die häufig nach dem Genuss eines bestimmten Lebensmittels auftraten, kann der Allergologe spezielle Tests machen. Erfahrungsberichte zeigen, dass bei den meisten Rheuma-Patienten mit einer Unverträglichkeit die Schmerzen nach Fleischgenuss stärker werden. Auch Alkohol, Zucker, Getreide, Nüsse, Käse, Butter und Eier machen Betroffene oft dafür verantwortlich, dass die Beschwerden zunehmen.


Das Kleingedruckte lesen

Bei verpackten Lebensmitteln müssen die verwendeten Zutaten aufgelistet sein. Auf dieses Kleingedruckte einen kritischen Blick zu werfen, hilft gerade bei Unverträglichkeiten. Die 14 häufigsten Lebensmittelallergene müssen sogar in Kleinstmengen genannt werden. Dazu zählen Eier, Fische, Krebs- und Weichtiere, Milch und Milchprodukte, Schwefelverbindungen als Konservierungsstoffe, Erdnüsse, glutenhaltiges Getreide, Schalenfrüchte, Senf, Sellerie, Sesam, Soja und Lupinen.


Statt klassischer Allergie oft Unverträglichkeiten

Am bekanntesten sind Unverträglichkeiten gegen Milchzucker (Laktose) in Milch und Milchprodukten, gegen Gluten im Getreide und auch gegen Histamin, das in zahlreichen Lebensmitteln wie Fisch, Geräuchertem, gereiftem Käse, etlichen Gemüse- und Obstsorten, Rotwein und Essig vorkommt. All das sind keine klassischen Allergien, so dass sie sich nicht mit den herkömmlichen Allergietests bestimmen lassen.


Wissenswertes!

Eine Glutenunverträglichkeit kommt bei einer PsA häufiger als üblich vor. Trotzdem sollte eine sehr einschränkende glutenfreie Kost nur auf ärztlichen Rat durchgeführt werden.


Bei einer Milchzuckerunverträglichkeit fehlt das Enzym Laktase, das für den Abbau des Milchzuckers (Laktose) im Darm notwendig ist. Etwa jeder Siebte ist hierzulande davon betroffen. Weil der nicht abgebaute Milchzucker im Darm viel Wasser bindet, kommt es zu heftigen Bauchschmerzen und Durchfällen. Abhilfe schaffen milchzuckerfreie Milchprodukte oder die Einnahme von Laktase-Tabletten.

Eine Glutenunverträglichkeit trägt den Namen Zöliakie. Diese Erkrankung der Darmschleimhaut entsteht als Kollateralschaden, wenn der Körper einen Angriff gegen das Klebereiweiß Gluten im Getreide startet. Beim Verzicht auf Gluten durch die totale Umstellung von Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste auf Buchweizen, Hirses, Amaranth oder Quinoa verschwinden die zum Teil schweren Symptome wie Schwäche, Schmerzen und Durchfall.

Bei einer Histaminunverträglichkeit kann der Körper Histamine, also natürliche Reifeprodukte vieler Lebensmittel, nicht schnell genug abbauen, weil die nötigen Enzyme fehlen oder sie zu langsam arbeiten. Beim Genuss von reichlich Histamin beispielsweise in Fisch, Räucherfleisch, gereiftem Käse, Rotwein oder Essig kommt es dann zu klassischen Allergiesymptomen – auch wenn keine Allergie, sondern ein Enzymproblem daran schuld ist. Auch hier besteht die Möglichkeit, sich das fehlende Enzym in Tablettenform zuzuführen.


Hinweis

Etwa 5 % aller Erwachsenen leiden in Deutschland an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, Frauen doppelt so oft wie Männer. Bitte verzichten Sie nicht aus Vorsicht vor möglichen Unverträglichkeiten prophylaktisch auf bestimmte Lebensmittel, da dies eine Mangelernährung zur Folge haben kann.

9. Zu Risiken im Restaurant fragen Sie Ihren Koch oder Kellner

Risiken im Restaurant bei PsA

In Kantinen, Restaurants und selbst in Fastfood-Ketten finden Sie empfehlenswerte Speisen. Bei Unklarheiten oder Wünschen scheuen Sie sich nicht nachzufragen und um kleine Änderungen und Alternativen zu bitten.

Gerade mit Rheuma gilt es, wo immer möglich das Leben mit allen Sinnen zu genießen. Dazu gehört auch gutes Essen. Fehlt die Zeit oder die Kraft zum Kochen, gönnen Sie sich gerne einen Restaurantbesuch. Auch hier lassen sich die Regeln einer rheumagerechten Ernährung oft einhalten. Durchforsten Sie die Speisekarte nach leckeren, leichten und gesunden Angeboten und fragen Sie den Kellner, ob die Küche individuelle Wünsche erfüllt.

Ein gutes Restaurant hat kein Problem damit, wenn Sie die Gemüseportion etwas größer wünschen und dafür nur ein kleines Stück Fleisch erbitten oder wenn Sie nach einer leichten Alternative zur fetten Sauce fragen. Wollen Sie bei der Auswahl im Restaurant nicht lange suchen oder fragen, fahnden Sie je nach Restaurant auf den Speisekarten gezielt nach diesen typischen Standardgerichten.


Gesunde Fastfood-Auswahl, auch bei Rheuma

Wenn die Zeit weder fürs Kochen noch für einen abendfüllenden Restaurantbesuch reicht, aber der Magen knurrt, bitte nicht gleich den Pizzaboten anrufen. Dessen mit reichlich Käse belegter Teigfladen liefert vor allem Fett und Kalorien. Da gibt es bessere Alternativen, die Sie an vielen Straßenecken „to go“ oder als Bringservice im Telefonbuch finden.

Gute Fastfood-Restaurants bieten heute auch Salate an und dazu ein Dressing, das keine Mayonnaise enthalten sollte. Ansonsten ist eine leckere Salatsauce aus Joghurt, einem Spritzer Zitrone und Tiefkühlkräutern im Handumdrehen selbst gemacht. Oder was halten Sie von einem gefüllten Wrap oder einem Sandwich vom Schnell-Imbiss? Eine weitere Alternative: Kartoffelecken mit einem aromareichen Dip oder einer dicken Tomatensauce. Die noble Fastfood-Alternative für bewusste Genießer bietet die Sushi-Box, erhältlich in vielen Supermärkten. Wer’s bodenständiger, aber genauso gesund mag, lässt sich ein Brötchen mit Hering und Zwiebeln schmecken oder ein Räucherlachs-Sandwich. Auch bei der schnellen warmen Mahlzeit zum Sattessen gibt es durchaus gesunde Alternativen zu Currywurst mit Pommes oder einem fetttropfenden Pizzabaguette: So könnte im Asia-Imbiss eine warme Nudelsuppe mit viel Gemüse den Magen auf weit bessere Art füllen. Gut gewürzt durchwärmt sie mit einem Bruchteil der Kalorien und fast ganz ohne Fett den gesamten Körper.


Flüssige Kalorien

Kein Schnellimbiss ohne Cola, Eistee und Limo. Doch diese süßen Drinks sind echte Dickmacher. Eine Flasche von 500 ml belastet die Fettzellen mit gut 200 Extrakalorien, ohne den Magen zu füllen. Zudem heizt die schnelle Zuckerflut in vielen süßen Softdrinks den Hunger an. Auch mit den scheinbar so gesunden Milchmixgetränken in einigen Fastfood-Ketten tritt man voll in die Dickmacherfalle. In ihnen verbergen sich oft mehr Kalorien als in einer Flasche Cola. Die bessere Wahl sind Smoothies – je nach Geschmack aus Gemüse und Obst, mit fettarmem Joghurt oder aufgefüllt mit reichlich Eis. Sie stehen ganz unten in der Kalorienskala. Doch Vorsicht: Ein Smoothie, der nur aus Früchten gemixt wird, bringt es durch seine fruchteigene Süße auf ähnlich hohe Kalorienwerte wie ein Softdrink.

10. Machen Sie es sich einfach

Wenn das Kochen schnell gehen soll, greifen Sie zu Tiefkühlprodukten. Hier finden Sie auch empfehlenswerte Fertigmenüs, falls Ihnen die Küchenarbeit nicht so einfach von der Hand geht.

Mit entzündeten, schmerzenden Gelenken mag niemand lange in der Küche stehen, zumal das Schneiden, Schälen und Hacken vielen Rheumatikern nicht so leicht von der Hand geht. Doch hier hilft die Lebensmittelindustrie: Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe, Suppen oder auch Hülsenfrüchte aus der Dose verkürzen die Kochzeit und sind oft besser als ihr Ruf.


Schnelle Fertigmenüs voller Vitalstoffe

Dass Tiefkühlgemüse oft genauso nahrhaft und wertvoll ist wie das frische Gemüse vom Markt, ja manchmal sogar noch mehr Vitamine enthält, mag überraschen. Doch direkt nach der Ernte gewaschen, blanchiert und tiefgefrostet zu werden, schadet Vitaminen und Mineralstoffen weniger als ein tagelanger Transport plus Lagerung im Supermarkt. Sollten Sie Gemüse nur noch mit Mühe selbst schnippeln können, legen Sie sich einen Vorrat an bereits fertig geschnittenem Tiefkühlgemüse an. Dazu ein schnelles Lachssteak braten und einige Kartoffeln oder etwas Reis aufsetzen – schon ist ein rundum vollwertiges Mittagsmenü fertig.

Wollen Sie sich auch die Mühe mit dem Kartoffelschälen und dem Kurzbraten sparen, holen Sie sich aus der Tiefkühltruhe Ihres Supermarktes Fertigmischungen verschiedener Firmen. Dort sind alle Zutaten so vorbereitet, dass Sie nur noch die Packung aufreißen müssen und minutenschnell in der Pfanne oder im Backofen fertig garen. Probieren Sie die verschiedenen Firmen und die fast unübersehbare Vielzahl des Angebotes an Fertigmenüs aus. Empfehlenswert sind solche, die statt mit Aromen und vielen Zusatzstoffen mit echten Gewürzen und Kräutern für Geschmack sorgen und auf Geschmacksverstärker, Verdickungsmittel und andere künstliche Hilfsmittel verzichten.

Bei vielen dieser Tiefkühlmischungen können Sie auch selbst noch mit Kräutern, Gewürzen oder einem Stich Butter für die individuelle Note sorgen. Damit bei den Fertigmenüs das Gewicht im Normbereich bleibt, sollte eine Portion um die 450 Kalorien (kcal) enthalten. Wer abnehmen will, bleibt mit etwa 350 Kalorien deutlich darunter. Die Angaben stehen auf dem Etikett.


Blitzsalat ohne Mühen

Sie mögen gern einen frischen Salat, doch das Schnippeln fällt Ihnen schwer? Dann holen Sie sich die in Plastiktüten eingeschweißten, geschnittenen Fix-und-fertig-Salate aus dem Supermarkt. Achten Sie darauf, dass die Ränder der Salatblätter noch knackig grün und frisch aussehen. Auf keinen Fall sollten braune Stellen schon anzeigen, dass der Salat bereits langsam verdirbt. Denn dann könnten sich Bakterien entwickelt haben. Alternativ können Sie sich auch an den vielfältigen Salatbüffets bedienen, die in vielen Supermärkten zu finden sind und eine große Auswahl an frischer und gesunder Rohkost bieten.


Dosengemüse und Tütensuppen gegen den schnellen Hunger

Damit Gemüse und Obst aus der Dose oder dem Glas trotz fehlender Kühlung und auch ohne Konservierungsstoffe nicht verderben, werden sie kurz hocherhitzt. Die Temperaturen von bis zu 130 Grad zerstören zwar einen Teil der hitzeempfindlichen Vitamine wie Vitamin C oder Folsäure, trotzdem sind einige Dosen nicht nur als Notvorrat zu empfehlen. Beispielsweise schmecken Dosentomaten, die im Hochsommer geerntet wurden, im Winter weit besser als die in der dunklen Jahreszeit angebotene fade und blasse Treibhausware. Auch bei Kichererbsen oder Linsen darf man beruhigt zur Dose greifen. Die trockenen Hülsenfrüchte müssten ohnehin lange garen. Und wer dringend etwas Leckeres gegen den Heißhunger braucht, aber keine Lust, nicht die Energie oder die Geduld hat, macht besser schnell eine Dose auf. Selbst Tütensuppen wären im Falle eines Heißhungeranfalls weit kalorienärmer und damit besser, als mit Pizzaservice oder Schokopudding den Magen ruhigzustellen.


Tricksen erlaubt – der Rheuma-Griff

Alltagshilfen für Rheumatiker erleichtern die Küchenarbeit. Spezialmesser mit abgewinkeltem Griff vereinfachen das Schneiden, mit einem Glasöffner geht das Schraubglas leichter auf und ein Fahrradgriff, der auf den Stiel einer Pfanne gesteckt wird, gibt mehr Griffsicherheit und Kraft, um die schwere Pfanne einfacher hochheben zu können. Hilfreiche Tipps für den Alltag können Sie sich übrigens auch in Selbsthilfegruppen für Rheumakranke holen, die in allen Bundesländern zu finden sind.

11. Holen Sie sich Helfer

Beim Kochen, Schneiden und dem Öffnen von Flaschen, Dosen oder Tetra-Packs können kleine Helfer zur großen Unterstützung im Küchenalltag werden. Mit ihnen macht das Kochen wieder Spaß und Sie können alles zubereiten, wie es Ihnen schmeckt. Achten Sie außerdem beim Kauf neuer Töpfe und Pfannen darauf, dass sie möglichst leicht sind und zwei Griffe haben.


Besser Sitzen als Stehen

Wichtigste Frage: Macht Ihnen das Stehen in der Küche Probleme? Ein Küchenrollwagen mit stabiler Oberfläche und gut feststellbaren Rollen macht sich bezahlt, wenn Ihnen beim Sitzen die Arbeitsfläche Ihrer Küche viel zu hoch ist. Oder nehmen Sie den Rollator mit seiner sicheren, relativ hohen Sitzfläche mit in die Küche. Es lohnt sich durchaus auch, einzelne Küchenelemente umbauen zu lassen, weil Sie beispielsweise nicht mehr an die Oberschränke gelangen. Fragen Sie Ihre Pflegeversicherung, ob sie die Kosten für einen notwendigen Umbau Ihrer Küche übernimmt.


Kreativ nach Lösungen suchen

In aller Regel muss es gar nicht teuer sein, um die Klippen des Kochens leichter zu überwinden. Wie wäre es beispielsweise mit einem kleinen Ring oder eine Art Fingerhut für den Daumen? Er erleichtert das Abheben von Joghurtdeckeln oder das Auf- und Zudrehen der Milchpackung. Sanitätshäuser bieten eine Vielzahl solcher Haushaltshelfer an: vom Dosen- oder Glasöffner, über den zusätzlichen Pfannengriff bis zum Griffhalter für die gesamte Hand. Damit bleibt das selbständige Kochen und Essen auch noch bei steifen Fingern möglich.

Manchmal reicht auch ein wenig Kreativität, um sich seine Hilfsmittel selbst zu basteln. Stecken Sie zum Beispiel Moosgummischläuche aus dem Baumarkt oder Lenkergriffe aus dem Fahrradladen fest auf die Griffe von Löffel, Gabel und Messer. Jetzt kann die gesamte Hand zugreifen, die Hebelkraft vergrößert sich und das Schneiden und Aufspießen der Lebensmittel fällt deutlich leichter.


Elektrische Helfer und kleine Küchentricks

Überlassen Sie das lästige und oft auch schmerzhafte Schneiden und Raspeln von Gemüse und Obst einer Küchenmaschine. Die etwas teureren Modelle übernehmen auch gleich noch das Auspressen der Zitrusfrüchte, sie schlagen Sahne und Eiweiß und verwandeln Kartoffeln in Pommes frites. Andere elektrische Helfer öffnen mühelos Konservendosen, schneiden Fleisch oder Brot und hacken Kräuter klein.

Nur wenn es ums Schälen und das genaue Zerteilen von Gemüse und Obst geht, beispielsweise bei einer Kartoffel oder einem Apfel, versagen die elektrischen Haushaltshelfer. Greifen Sie dann zum Apfelausstecker. Zuvor ein Brett auf ein feuchtes Tuch stellen. Dann kann es nicht verrutschen. Für einen guten Stand das zu schälende Obst oder Gemüse flach auf das Brett legen, wenn nötig flach schneiden oder einmal halbieren. Nun mit Schwung einen Apfelausstecker hineinrammen und mit der Kraft des ganzen Oberkörpers fast bis nach unten drücken. Jetzt kann die eine Hand mit dem Apfelausstecher alles festhalten, was die andere Hand mit einem scharfen Messer schält und in gleichmäßige Stücke zerteilt.

12. Essen Sie saisonal

Wissen Sie, wann Spargel auf heimischen Feldern geerntet wird und in welcher Zeit Erdbeeren, Kohlrabi, Kopfsalat oder Kirschen reif sind? Durch das immerwährende riesige Frischesortiment der Supermärkte sind wir es gewohnt, fast alles zu jeder Zeit zu bekommen. Eine Speisekarte, die sich nach den Früchten und Gemüsesorten der Saison orientiert, nutzt die Lebensmittel zum Zeitpunkt der vollen Reife – genau dann, wenn sie uns das Optimum an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen liefern. Zudem garantiert eine saisongerechte Ernährung, dass je nach Jahreszeit immer wieder andere Lebensmitteln auf den Tisch kommen. Die Ernährungswissenschaft weiß heute, dass mehr Abwechslung auf dem Teller auch mehr Gesundheit und weniger Übergewicht bedeutet.


Mit saisongerechter Lebensmittelauswahl dem Rheuma begegnen

Aktuelle Forschungen konnten nun belegen, dass eine gesunde Darmflora umso mehr aufblüht, je größer die Auswahl an verschiedenen pflanzlichen Lebensmittel ist. Der immense Wert, den eine solche lebendige Darmflora für den gesamten Menschen hat, wird gerade erst von der Wissenschaft entdeckt. Doch schon heute vermuten Experten, dass beispielsweise eine Rheumatoide Arthritis einhergeht mit einer Verarmung an Darmbakterien.Chen J. et al. An expansion of rare lineage intestinal microbes characterizes rheumatoid arthritis. Genome Med. 2016, 8(1), 43 und Zhang X.et al. The oral and gut microbiomes are perturbed in rheumatoid arthritis and partly normalized after treatment. Nat Med. 2015, 21(8), 895–905. Um dem vorzubeugen, kann ein reger saisonaler Wechsel der Lebensmittel nur empfohlen werden. Und wem das Angebot an frischen Produkten gerade im Winter nicht reicht, darf die nährstoffreichen Hülsenfrüchte nicht vergessen. Egal ob Kichererbsen, Linsen oder Kidneybohnen, sie haben das gesamte Jahr über Saison und sorgen damit gerade in der Winterküche mit deftigen Eintöpfen oder wärmenden Suppen für gesunde Abwechslung.

Saisonal essen bei PsA

Günstige und ungünstige Lebensmittel

Die Übersicht über günstige und ungünstige Lebensmittel zeigt Ihnen, was Sie bei einer Rheumaerkrankung bevorzugen, aber auch, was Sie eher meiden sollten. Generell gilt: Verbote sind verboten! Mit all diesen Tipps und Regeln darf nicht der Eindruck entstehen, dass eine gesunde Ernährung vor allem aus Verboten besteht. Gesund kann eine Ernährung nur dann sein, wenn sie Freude macht. Genuss ist der wesentliche Grund für das Essen und Trinken. Genuss durch Gebote zu ersetzen, wird nicht lang gut gehen, weil dann ein rheumagerechtes Essen immer wie ein Verlust an Lebensqualität erscheint. Wenn Sie allerdings langsam auch dank der leckeren Ideen auf dieser Website Ihre herkömmlichen Rezepte ändern, wird es Ihnen leichter fallen, Genuss und Gesundheit gekonnt zu kombinieren.

Die große Lebensmittelübersicht

PsA Tabelle Lebensmittelübersicht

Ein erster Anfang mit dem Wochenplan

Diese Wochenübersicht zeigt eine von vielen Möglichkeiten auf, wie Sie die Ernährungsempfehlungen bei Psoriasis-Arthritis umsetzen können. Die Zwischenmahlzeiten helfen über den Hunger zwischendurch hinweg, können aber je nach eigenem Essrhythmus auch mal ausfallen oder als Dessert gemeinsam mit der Hauptmahlzeit mittags oder abends gegessen werden. Beim Frühstück können Sie ganz nach Ihren individuellen Ernährungsgewohnheiten das erste durch das zweite Frühstück austauschen, zu einer großen Morgenmahlzeit zusammenfügen oder auch das zweite, kleinere Frühstück ausfallen lassen.

Wochenplan PsA

Rheumatische Genussrezepte

Die folgenden Rezepte sollen Ihnen zeigen, dass Gesundheit und Genuss durchaus zu vereinen sind. Zu den meisten Rezepten finden Sie Varianten auch für Familienmitglieder oder für Gäste, die weniger auf Ihre Gesundheit achten müssen.

Probieren Sie aus, wie Ihnen neue Rezepte mit weniger Fleisch und Wurst, mehr Fisch und mehr Gemüse schmecken. Verändern Sie die Rezepte, so dass sie dem Geschmack und den Vorlieben von Ihnen und Ihrer Familie entsprechen. Denn auch die Rezepte sind keine festen Gebote, sondern nur Angebote, wie Sie gesünder durchs Leben kommen – guten Appetit!

Salate

Paprika-Apfel-Salat
wahlweise mit Hähnchenbrust
Kichererbsen-Wurzelsalat
Wahlweise mit Räucherlachs

Suppen

Kürbis-Karotten Cremesuppe
Wahlweise mit Krabben
Petersilienwurzelsuppe
Wahlweise mit Seelachsfilet
Zwiebelsuppe
Wahlweise mit Lachsschinken

Hauptgerichte

Bunter Hirse-Gemüse-Auflauf
Wahlweise mit Lachsfilet
Hokkaido mit Ziegenfrischkäse und Spinat
Wahlweise mit Hackfleisch
Kartoffelpfanne mit Gurken und Paprika
Wahlweise mit geräucherter Makrele
Kohlrabi aus dem Ofen
Wahlweise mit Thunfisch
Gefüllte Zucchini mit Kartoffelspalten
Wahlweise mit Rinderhack
Caponata mit Tomatenreis
Wahlweise mit Seelachspäckchen mit Caponata aus dem Ofen
Tomaten-Kartoffel-Nussbraten
Wahlweise mit Hackfleisch
Pilz-Erbsen-Hirsotto
Wahlweise mit Zitronenhähnchen
Zucchini-Gemüse-Gulasch
Wahlweise mit Rindfleisch aus der Oberschale
Fruchtige Chinakohlroulade mit Paprika und Gurke
Wahlweise mit Kabeljaufilet
Pikante Kartoffelküchlein mit Rucolacreme
Wahlweise mit Geflügelbrust
Mediterraner Nudel-Topf
Wahlweise mit Schweineschnitzel
Bunte Spieße mit Paprikadip
Wahlweise mit Putenschnitzel

Frühstück

Knuspriges Früchte-Müsli
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Orangen-Kiwi-Brote
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Aprikosen-Brötchen
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Früchte-Buttermilch-Müsli
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Aufstriche

Kräuter-Nuss-Paste
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Matjes-Aufstrich
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Chinakohl-Feta-Aufstrich
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Walnuss-Sellerie-Dip
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Kichererbsen-Sesam-Püree (Hummus)
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Dessert

Trauben-Apfel-Salat
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Kürbis-Apfel-Creme
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Apfel-Ingwer-Creme
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Gratinierte Birne
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Apfel-Kiwi-Türmchen auf Beerenmark
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Birnen-Muffins
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Orientalischer Walnussquark mit Orangen
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