image image

Die Bedeutung der Ernährung bei Psoriasis-Arthritis

Die Rolle der Ernährung bei Psoriasis-Arthritis (PsA) ist ein viel diskutiertes Thema. Bislang fehlen große, überzeugende Untersuchungen, die beweisen können, dass eine bestimmte Diät Psoriasis-Arthritis vorbeugt, mildert oder gar heilt. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass eine angepasste Ernährung Symptome lindern und das allgemeine Wohlbefinden verbessern kann.

 

 

 

Spezifische Diäten und Ernährungsweisen

Obwohl verschiedene Ernährungsweisen wie die Mittelmeer-Diät, glutenfreie oder vegane Ernährung oft diskutiert werden, gibt es keine überzeugenden wissenschaftlichen Beweise dafür, dass sie die Symptome von Psoriasis-Arthritis langfristig verbessern. Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung, wie sie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen wird, kann jedoch eine gute Grundlage bieten.Ernährung und Rheuma. Online verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.de/rheuma/alltag-mit-rheuma/ernaehrung. Letzter Zugriff: 20.01.2025.

Die DGE empfiehlt eine Ernährung, die reich an Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten sowie Nüssen und pflanzlichen Ölen ist. Diese Lebensmittel liefern wichtige Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Gesundheit beitragen und Entzündungen reduzieren können.Gut essen und trinken – die DGE-Empfehlungen. Online verfügbar unter: https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/dge-empfehlungen/. Letzter Zugriff: 20.01.2025. Im Einzelnen empfiehlt die DGE:Gut essen und trinken – die DGE-Empfehlungen. Online verfügbar unter: https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/dge-empfehlungen/. Letzter Zugriff: 20.01.2025.

  • Viel Wasser trinken. Trinken Sie etwa 1,5 Liter Wasser oder andere ungesüßte Getränke pro Tag.
  • Obst und Gemüse essen. Pro Tag sollten es mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse sein – am besten 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst (1 Portion = eine Handvoll) und saisonal.
  • Hülsenfrüchte und Nüsse essen. Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen sowie Nüsse enthalten wertvolle Eiweiße und Fettsäuren. Ein regelmäßiger Verzehr ist daher empfehlenswert.
  • Vollkornprodukte bevorzugen. Achten Sie bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln und Reis darauf, dass diese aus Vollkorn hergestellt wurden. Vollkornprodukte machen länger satt und enthalten mehr Vitamine und Mineralstoffe als Weißmehlprodukte.
  • Pflanzliche Öle verwenden. Pflanzliche Öle wie Rapsöl, Walnussöl, Leinöl, Sojaöl und Olivenöl enthalten viel der lebensnotwendigen Fettsäuren und Vitamin E.
  • Milchprodukte maßvoll konsumieren. Milch und Milchprodukte liefern Eiweiß, Calcium, Vitamin B2 und Jod, die für die Knochengesundheit wichtig sind. Wenn Sie pflanzliche Alternativen verwenden, achten Sie darauf, dass sie ausreichend Calcium, Jod, Vitamin B2 und Vitamin B12 bekommen.
  • Regelmäßig Fisch essen. Ein- bis zweimal Fisch pro Woche wird empfohlen. Dabei liefern fette Fische wie Lachs, Makrele und Hering wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Seefisch enthält zudem Jod, das wichtig für die Hormonproduktion der Schilddrüse ist.
  • Nur wenig Fleisch verzehren. Fleisch enthält gut verfügbares Eisen, Selen und Zink. Zu viel ist aber nicht gesundheitsförderlich. Verzehren Sie daher nicht mehr als 300 g pro Woche.
  • Auf Inhaltsstoffe von verarbeiteten Lebensmitteln achten. Verarbeitete Lebensmittel enthalten oft Zucker, Salz und Fett. Diese erhöhen das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes und sollten daher nur in Maßen verzehrt werden.Wie wirken stark verarbeitete Lebensmittel auf die Gesundheit? Online verfügbar unter: https://www.dge.de/presse/meldungen/2023/wie-wirken-stark-verarbeitete-lebensmittel-auf-die-gesundheit/ Letzter Zugriff: 02.04.2025.
  • Mahlzeiten bewusst genießen. Nehmen Sie sich Zeit zum Essen, z. B., indem Sie in Gemeinschaft essen. Langsames Essen fördert auch das Sättigungsgefühl.

Gewichtskontrolle und Psoriasis-ArthritisMaharaj AB, Eder L, Ogdie A. The impact of dietary interventions in psoriatic arthritis. Current Opinion in Rheumatology 2023;35(6):414–22. Ford AR, Siegel M, Bagel J, et al. Dietary recommendations for adults with psoriasis or psoriatic arthritis from the medical board of the national psoriasis foundation: a systematic review. JAMA Dermatol 2018;154(8):934. Daien C, Czernichow S, Letarouilly J-G, et al. Dietary recommendations of the French Society for Rheumatology for patients with chronic inflammatory rheumatic diseases. Joint Bone Spine 2022;89(2):105319.

Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Patient:innen mit Psoriasis-Arthritis hilfreich sein kann, um die Krankheitssymptome zu verbessern und die körperliche Funktion zu steigern. Eine kalorienreduzierte Ernährungsweise wird bei übergewichtigen Patient:innen daher zusätzlich zur medikamentösen Therapie empfohlen. Auch Bewegung und körperliche Aktivität sollten zum Alltag dazugehören.

Entzündungshemmende LebensmittelErnährung und Rheuma. Online verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.de/rheuma/alltag-mit-rheuma/ernaehrung. Letzter Zugriff: 20.01.2025.

Bestimmte Lebensmittel können entzündungshemmende Eigenschaften haben und dadurch helfen, die Symptome zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. So können Entzündungsprozesse im Körper reduziert und die medikamentöse Therapie unterstützt werden.

Zu den Lebensmitteln mit entzündungshemmenden Eigenschaften gehören u. a.

  • Obst
  • Gemüse
  • Nüsse
  • Samen
  • fettreiche Fische wie Lachs und Makrele
  • pflanzliche Öle wie Lein-, Raps- und Walnussöl
  • Gewürze wie Ingwer, Curry und Knoblauch 

Lebensmittel, die Entzündungen fördern könnenErnährung und Rheuma. Online verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.de/rheuma/alltag-mit-rheuma/ernaehrung. Letzter Zugriff: 20.01.2025.

Bestimmte Lebensmittel können Entzündungen verstärken und sollten daher nicht allzu oft auf dem Speiseplan von Psoriasis-Arthritis-Patient:innen stehen. Dazu gehören Nahrungsmittel, die reich an Arachidonsäure sind, wie Fleisch- und Wurstwaren sowie Milchprodukte. Aus Arachidonsäure entstehen Abbauprodukte, die entzündungsförderlich wirken. Auch Zucker und gesättigte Fette können entzündungsfördernd wirken und sollten daher nur in Maßen konsumiert werden.

Nahrungsergänzungsmittel

Die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln bei Psoriasis-Arthritis ist umstritten. Während Omega-3-Fettsäuren zur Linderung von Beschwerden beitragen können, gibt es keine ausreichenden Belege für die Wirksamkeit von Vitamin- und Mineralstoffsupplementen B9, E, K oder Selen.Ford AR, Siegel M, Bagel J, et al. Dietary recommendations for adults with psoriasis or psoriatic arthritis from the medical board of the national psoriasis foundation: a systematic review. JAMA Dermatol 2018;154(8):934. Daien C, Czernichow S, Letarouilly J-G, et al. Dietary recommendations of the French Society for Rheumatology for patients with chronic inflammatory rheumatic diseases. Joint Bone Spine 2022;89(2):105319. Eine Vitamin-D-Supplementation hat möglicherweise positive Effekte.Ford AR, Siegel M, Bagel J, et al. Dietary recommendations for adults with psoriasis or psoriatic arthritis from the medical board of the national psoriasis foundation: a systematic review. JAMA Dermatol 2018;154(8):934. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.

Beratung durch Ernährungsexpert:innen

Bei Fragen zur Ernährung und deren Einfluss auf Psoriasis-Arthritis kann die Beratung durch einen Ernährungsberater oder eine Ernährungsberaterin hilfreich sein. Diese Expert:innen können individuelle Ernährungspläne erstellen, die auf Ihre Bedürfnisse und gesundheitlichen Ziele abgestimmt sind.