Neben der jährlichen Grippeschutzimpfung rät die Impfkommission Rheumatiker:innen aufgrund der abwehrschwächenden Medikamente noch zu weiteren Impfungen:
Für Patient:innen ab einem Alter von 50 Jahren wird eine Impfung mit dem neuen Herpes-Zoster-Totimpfstoff empfohlen. Dieser schützt vor dem Ausbruch einer sogenannten Gürtelrose. Die Erkrankung kann insbesondere bei immungeschwächten Erwachsenen ausbrechen, wenn sie sich im Kindesalter mit sogenannten Varizellen (Windpocken) angesteckt haben, die ein Leben lang im Körper verbleiben und vom Immunsystem permanent in Schach gehalten werden müssen.
Eine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) wird generell im Alter zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. Sie sollte insbesondere vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Patient:innen, die mit stark abwehrschwächenden Medikamenten behandelt werden, können möglicherweise auch noch im Erwachsenenalter von einer HPV-Impfung profitieren. Sprechen Sie darüber mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin und klären Sie ab, ob Ihre Krankenkasse die Kosten übernimmt.
Hepatitis B durch eine Impfung vorzubeugen kann bei Patient:innen mit einer rheumatischen Erkrankung sinnvoll sein. Dies gilt insbesondere, wenn z. B. eine berufliche Gefährdung besteht. Das kann beispielsweise folgende Berufsgruppen betreffen: Personal in medizinischen Einrichtungen (einschließlich Labor- und Reinigungspersonal), Sanitäts- und Rettungsdienst, betriebliche Ersthelfer:innen, Polizist:innen, Personal von Einrichtungen, in denen eine erhöhte Prävalenz von Hepatitis-B-Infizierten zu erwarten ist (z. B. Gefängnisse, Asylbewerberheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen). Fragen Sie dazu Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt.
Pneumokokken-Infekte können zu einer schweren Lungenentzündung führen, weshalb Patient:innen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten bzw. Patient:innen unter immunsuppressiver Therapie diese Impfung empfohlen wird. Auch Gesunden wird dazu geraten, sich ab einem Alter von 60 Jahren impfen zu lassen. Bei einer abwehrschwächenden Therapie wird derzeit empfohlen, sich zur Sicherheit mit zwei verschiedenen Impfstoffen nacheinander impfen zu lassen – Expert:innen sprechen von einer sequentiellen Impfung. Fragen Sie dazu Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin.
Eventuell sind für Sie weitere Impfungen zu empfehlen, beispielsweise gegen Meningokokken. Sprechen Sie dazu mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt.