Die JIA Ihres Kindes zu heilen, ist leider nicht möglich. Moderne Behandlungskonzepte können aber zu einer Remission der Erkrankung, d. h. einer Symptom- und Entzündungsfreiheit führen.
Juvenile Idiopathische Arthritis
(JIA) | Medikamentöse Therapie
Die JIA Ihres Kindes zu heilen, ist leider nicht möglich. Moderne Behandlungskonzepte können aber zu einer Remission der Erkrankung, d. h. einer Symptom- und Entzündungsfreiheit führen.
Die Therapiemöglichkeiten: Was bei JIA hilft
Die Therapie erfolgt dabei immer individuell. Sie beinhaltet Medikamente, Physiotherapie, Ergotherapie und eine psychosoziale Betreuung. Ziele dieser fächerübergreifenden Behandlungskonzepte sind:
Schmerzmittel
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) lindern Schmerzen und wirken entzündungshemmend, haben jedoch im Gegensatz zu den Basistherapeutika (s. u.) keinen direkten Effekt auf den Krankheitsfortschritt. Zugelassene NSAR für Kinder sind Ibuprofen, Indometazin, Naproxen und Diclofenac.
Glukokortikoide
Glukokortikoide, auch Kortison genannt, sind entzündungshemmende Mittel, die Ihr Kind als Saft oder Tablette (systemisch) einnimmt oder die der Arzt direkt in das betroffene Gelenk (lokal) injiziert. Sie überbrücken bei starken Beschwerden gut die Zeit, bis die Basistherapeutika (s. u.) wirken, können aber auch Nebenwirkungen verursachen.
Basistherapeutika
Basistherapeutika, so genannte DMARDs (disease-modifying antirheumatic drugs), werden bei der JIA als Dauertherapie eingesetzt, da sie direkt krankheitsmodifizierend wirken und so das Fortschreiten verhindern. Zunächst wird häufig der Wirkstoff Methotrexat eingesetzt, der binnen acht bis zwölf Wochen zu wirken beginnt. Es gibt ihn als Tablette oder Injektionslösung.
Biologika
Biologika sind eine spezielle Art der Basistherapeutika. Diese mit neuesten biotechnologischen Verfahren hergestellten Medikamente haben die Behandlung von Autoimmunerkrankungen revolutioniert. Sie beeinflussen das Immunsystem, indem sie dessen „versehentlichen“ Angriff auf gesundes Gewebe bremsen. Bei der Therapie der JIA spielen sie eine immer wichtigere Rolle – vor allem, wenn die klassischen Basistherapeutika nicht ausreichen.
Physiotherapie
Regelmäßige physiotherapeutische Übungen sind genauso wichtig für den Therapieerfolg wie Medikamente. Die Behandlung verbessert die Gelenkbeweglichkeit, lindert Schmerzen und entspannt. Positiv wirken können auch Elektrotherapie, Massagen und Bewegungsbäder.
Ergotherapie
Ergotherapeuten trainieren spielerisch mit Ihrem Kind – beispielsweise beim Malen mit Fingerfarben. Dadurch werden Fehlbelastungen vermindert und gelenkschonende Bewegungen trainiert.
Chirurgische Therapie
Liegen bereits Schäden am Bewegungsapparat vor, ist eventuell ein chirurgischer Eingriff notwendig. Selten muss dann z. B. die verwachsene Gelenkinnenhaut entfernt werden. Chirurgische Therapien spielen jedoch in der Kinderrheumatologie erfreulicherweise fast keine Rolle.
Psychosoziale Betreuung
Weil die JIA die ganze Familie betrifft, stehen Ihnen speziell geschulte Sozialpädagogen zur Seite. Sie helfen bei der Integration in Kindergarten, Schule oder Ausbildung und unterstützen Sie, falls Sie soziale Hilfe in Anspruch nehmen möchten.
Hilfsmittel
Orthopädische Schuhe, Therapieroller, Gehstützen oder entlastende Schienen für die Finger – es gibt viele Hilfsmittel, die Ihrem Kind den Alltag erleichtern. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt oder den Therapeuten, was Ihrem Kind guttun würde!